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Knesset-Abgeordnete in Kiew – Selenskij bittet Netanjahu um ein Treffen

Der israelische Ministerpräsident Netanjahu überlegt derzeit, ob er eine Einladung zu einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskij in Kiew annehmen solle. Der Vorschlag für dieses Treffen wurde durch den israelischen Außenminister Eli Cohen vermittelt, der letzte Woche Kiew besucht hatte.
Knesset-Abgeordnete in Kiew – Selenskij bittet Netanjahu um ein TreffenQuelle: AFP © Gleb Garanich

Israelische Medien berichteten am Mittwoch, das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu prüfe derzeit, ob er eine Einladung zu einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij in Kiew annehmen soll. Der Vorschlag für ein Treffen mit Netanjahu sei durch den israelischen Außenminister Eli Cohen übermittelt worden, der letzte Woche Kiew besucht hatte, so Channel 13.

Ein solches Treffen könnte Israel in Anbetracht des derzeitigen weltpolitischen Klimas und der Sensibilität Israels gegenüber russischen Bedenken in eine schwierige Lage bringen, aber das Büro des Ministerpräsidenten prüft nach Angaben hochrangiger israelischer Beamter die Anfrage dennoch. Während seiner jüngsten Reise nach Israel erhielt der US-Außenminister Antony Blinken von Netanjahu bereits die Zusage, Israels Haltung zur Aufrüstung der Ukraine mit Luftabwehrsystemen neuerlich bewerten zu wollen.

Unterdessen trafen am Montag die beiden gebürtigen Ukrainer und heutigen israelischen Knesset-Abgeordneten Ze'ev Elkin (Nationale Union) und Juli-Joel Edelstein (Likud) überraschend mit Selenskij in Kiew zusammen, nur einen Tag nachdem der ukrainische Präsident mit ihrem Außenminister Cohen zusammengetroffen war. Nach Angaben des israelischen Staatsrundfunks Kan forderte Selenskij bei dem Treffen mit den Knesset-Abgeordneten erneut mehr Unterstützung von Tel Aviv. Israel müsse seine Unterstützung, einschließlich militärischer Hilfe für die Ukraine deutlich ausweiten, erklärten Juli-Joel Edelstein (Likud) und Ze'ev Elkin (Nationale Einheit) in einer gemeinsamen Erklärung.

"Wir unterstützen eine konkrete Zusammenarbeit zwischen Israel und der Ukraine bei der Luftverteidigung und der Raketenabwehr sowie bei weiteren Verteidigungsmaßnahmen", erklärten die beiden Israelis gegenüber dem ukrainischen Präsidenten am Montag in Kiew. Die Knesset-Abgeordneten wurden in ihrer einstigen Heimat auch in ein ukrainisches Labor gebracht, in dem "die in Iran hergestellten Drohnen" untersucht wurden, die angeblich von Russland bei dessen Militäroperation eingesetzt wurden.

Bereits im Oktober hatte das ukrainische Außenministerium Israel eine detaillierte Liste der Luftverteidigungssysteme übermittelt, die Kiew kaufen möchte. Dazu gehören unter anderem Patriot-Raketen und Iron-Dome-Systeme. Das Verhältnis beider Länder hatte zuletzt unter der Weigerung Israels gelitten, der Ukraine Waffen zu liefern. Die USA hatten Israel mehrmals vergeblich zur Waffenhilfe für die Ukraine aufgefordert. Tel Aviv ist seinerseits auf Moskaus Wohlwollen angewiesen, wenn es in Syrien "proiranische Ziele" angreift. Denn nur so geraten die israelischen und russischen Militärs vor Ort in Syrien nicht militärisch direkt aneinander. Nun ist abzuwarten, ob Israel Schritte unternehmen wird, die Ukraine militärisch aufzurüsten.

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