Europa

Serbiens Präsident gegen NATO-Beitritt: Können die Aggression von 1999 nicht vergessen

Soll Serbien der NATO beitreten? Nein, findet der serbische Präsident Aleksandar Vučić. Man wolle das eigene Land selbst schützen. Vučić erinnerte an den Angriff der NATO auf Jugoslawien vor 23 Jahren. Man werde die Opfer nicht vergessen.
Serbiens Präsident gegen NATO-Beitritt: Können die Aggression von 1999 nicht vergessenQuelle: www.globallookpress.com © Michael Kappeler/dpa

Während einer Wahlkundgebung in Belgrad äußerte sich der serbische Präsident Aleksandar Vučić am vergangenen Samstag in Bezug auf einen möglichen NATO-Beitritt seines Landes.

"Einige sagen, dass wir der NATO beitreten sollten, und unsere Antwort ist, dass wir denken, wir sollten das Land selbst schützen. Denn wir haben unsere Armee, die unser Land und seinen Luftraum verteidigt."

In Bezug auf das Nordatlantische Bündnis wies der Präsident in seiner Rede darauf hin, dass eine Zusammenarbeit zwar immer gut sei und es auch gut sei zu vergeben.

"Aber wir können nicht vergessen", sagte er. "Kein einziges der Kinder, keinen der Soldaten und Zivilisten, die damals getötet wurden. Sie können nicht aus dem Gedächtnis des serbischen Volkes gelöscht werden."

Anschließend nannte er die Namen der Kinder, die während der Bombardierungen Jugoslawiens 1999 durch die NATO getötet wurden.

"Bald werden wir den Jahrestag der Aggression begehen. Und wir werden nicht zögern, das als Aggression zu bezeichnen und nicht 'Intervention' oder 'Kampagne'", sagte der Präsident. Ebenso bekräftigte Vučić, dass er in Kontakt "mit den Führern der Welt" stehe, um ihnen "auf rationale Weise verständlich zu machen, wie wichtig Frieden ist. Ich hoffe, dass jeder das versteht".

Am 24. März jährt sich zum 23. Mal der Beginn der NATO-Bombardierung Jugoslawiens. Streitkräfte der Allianz griffen ohne UN-Zustimmung in den Konflikt um die Unabhängigkeit der serbischen Provinz Kosovo ein.

Der damalige US-Präsident Bill Clinton kündigte in einer Rede am 24. März 1999 den Beginn der Angriffe auf Jugoslawien an und begründete dies als "eine humanitäre Intervention", um "die brutale Unterdrückung" der albanischen Mehrheit in der serbischen Provinz Kosovo durch die jugoslawischen Streitkräfte zu beenden.

Die Bombardierungen dauerten vom 24. März bis zum 11. Juni 1999 an. Während dieser 78 Tage lancierte die NATO rund 2.300 Raketen gegen 990 Ziele und warf 14.000 Bomben auf jugoslawischem Territorium ab. Allein in der Hauptstadt Belgrad fielen 212 Bomben. Außerdem wurden zwischen 10 und 15 Tonnen abgereichertes Uran freigesetzt, was eine Umweltkatastrophe verursachte und die Zahl der Krebserkrankungen verfünffachte.

Diese zweieinhalb Monate unerbittlicher Luftangriffe forderten das Leben von mehr als 2.000 Zivilisten, darunter 88 Kinder, und hinterließen 6.000 Verwundete.

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