Wirtschaft

Rubel erreicht Zweijahreshoch gegenüber US-Dollar und Euro

Trotz Sanktionen erholt sich die russische Währung wieder. Am Devisenmarkt wurden im Verlauf der Woche zeitweise rund 66 Rubel für einen US-Dollar gezahlt. Damit ist der Wechselkurs für den Rubel derzeit noch deutlich besser als vor dem Beginn des Ukraine-Krieges Ende Februar.
Rubel erreicht Zweijahreshoch gegenüber US-Dollar und EuroQuelle: Gettyimages.ru © hamzaturkkol

Die russische Währung war Ende Februar nach Beginn des Krieges und der Verkündung erster westlicher Sanktionen gegen russland drastisch eingebrochen. Nun legt der Rubel wieder ordentlich zu. Er stieg am Dienstag auf den Höchststand gegenüber dem US-Dollar seit über zwei Jahren. Der Wechselkurs erreichte während des Devisenhandels 66,43 Rubel pro US-Dollar, wie Bloomberg-Daten zeigten. Die Moskauer Börse war am Dienstag wegen der Mai-Feiertage geschlossen.

Als der Handel in Moskau am Mittwoch wieder startete, lag die russische Währung bei knapp 69 Rubel pro US-Dollar, dem höchsten Stand seit Mai 2020. Am Abend lag der Kurs bereits bei 68 Rubel pro US-Dollar. Auch der Euro sank gegenüber dem Rubel weiter. Während die russische Währung am Morgen bei 72 Rubel pro Euro lag, dem höchsten Stand seit Februar 2020, betrug der Kurs am Abend sogar nur noch 71 Rubel pro Euro.

Vergangene Woche hatte die russische Zentralbank ihre Geldpolitik stärker als erwartet gelockert. Der Leitzins werde um 3 Prozentpunkte auf 14 Prozent gesenkt. Die Notenbank stellte weitere Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht.

Inzwischen wurde bekannt, dass vom Westen nun auch die in Russland marktführende Sberbank aus dem internationalen Finanztransaktions-System SWIFT ausgeschlossen werden soll. "Wir koppeln die Sberbank – die mit Abstand größte russische Bank – und zwei weitere große Banken von SWIFT ab", verkündete die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen am Mittwoch. Außerdem sollen nach Plänen der EU-Kommission die russischen Öllieferungen in die Europäische Union bereits Anfang des nächsten Jahres weitestgehend eingestellt sein. 

Angesichts der steigenden Inflation und der Unsicherheit im Energiebereich, die durch die antirussischen Sanktionen hervorgerufen werden, erreichte der Euro auch gegenüber dem US-Dollar derzeit einen Fünfjahrestief.

Mehr zum Thema - EU-Kommission fordert von Mitgliedsstaaten gemeinsames Öl-Embargo gegen Russland

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.