Wirtschaft

Medienbericht: Chinesischer Energiekonzern verlässt den Westen

Chinas staatlicher Öl- und Gaskonzern China National Offshore Oil Corporation bereitet Berichten zufolge seinen Rückzug aus den USA, dem Vereinigten Königreich und Kanada vor. Die Geschäftsführung sorge sich zunehmend über Sanktionen, Vorschriften und steigende Kosten.
Medienbericht: Chinesischer Energiekonzern verlässt den Westen© STR/NurPhoto via Getty Images

Die Beziehungen zwischen China und den westlichen Ländern haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert, nachdem der frühere US-Präsident Donald Trump einen groß angelegten Handelskrieg mit China ausgelöst hatte und eine breite Palette chinesischer Waren mit Einfuhrzöllen belegte. Die Spannungen nehmen in jüngster Zeit weiter zu, da Peking sich weigert, Russlands Militäroperation in der Ukraine zu verurteilen und sich den westlichen Sanktionen anzuschließen.

Vor diesem Hintergrund bereitet Chinas größter Offshore-Öl- und -Gasproduzent, die China National Offshore Oil Corporation (CNOOC), seinen Rückzug aus dem Westen vor. Laut ungenannten Quellen aus der Branche, auf die Reuters in einem Bericht verweist, versuche das Unternehmen "marginale und schwer zu verwaltende" Anlagen in den USA, dem Vereinigten Königreich und Kanada zu verkaufen.

Die Quellen, die aufgrund der Sensibilität des Themas anonym bleiben wollten, sollen der Nachrichtenagentur gesagt haben, dass die Unternehmensleitung die Verwaltung ihrer westlichen Anlagen aufgrund von Vorschriften und hohen Betriebskosten als "unangenehm" empfinde.

CNOOC, das sich 2013 im Rahmen einer 15 Milliarden US-Dollar teuren Übernahme des kanadischen Energiekonzerns Nexen in den drei Ländern niederließ, wurde nach Trumps Anti-China-Kampagne von der New Yorker Börse genommen. Davor war das Unternehmen über zwei Jahrzehnte hinweg an der NYSE notiert. Die Regierung unter US-Präsident Joe Biden nahm das Unternehmen vor etwa einem Jahr von der schwarzen Liste der US-Regierung.

In den USA besitzt CNOOC Onshore-Vermögenswerte in den Schieferbecken Eagle Ford und Niobrara sowie Offshore-Beteiligungen an den Feldern Stampede und Appomattox im Golf von Mexiko. In Großbritannien betreibt das Unternehmen drei Standorte im Nordosten Schottlands und verfügt über Ölsand- und Schiefergasanlagen in Kanada.

Eine hochrangige Quelle aus der Branche erklärte Reuters:

"Anlagen wie die Tiefseefelder im Golf von Mexiko sind technologisch anspruchsvoll, und CNOOC musste wirklich mit Partnern zusammenarbeiten, um dazu zu lernen. Die Führungskräfte des Unternehmens durften jedoch nicht einmal die US-Büros besuchen."

"Das war schon immer ein Problem, und die schwarze Liste der Trump-Regierung hat es für CNOOC noch schlimmer gemacht."

Darüber hinaus könnten die jüngsten Sanktionen der USA gegen Russland die Vermögenswerte von CNOOC beeinträchtigen, so die Quellen weiter. Das Unternehmen, das sich auf einen Börsengang an der Shanghaier Börse im April vorbereitet, plant Berichten zufolge den Erwerb von Vermögenswerten in Lateinamerika und Afrika.

Im Jahr 2021 produzierte CNOOC Berichten zufolge etwa 1,57 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag, davon 62.000 an Standorten in Kanada und 80.000 an Standorten in anderen Teilen Nordamerikas. Insgesamt produzieren die Anlagen in den USA, dem Vereinigten Königreich und Kanada nach Berechnungen von Reuters fast 220.000 Barrel Öläquivalent pro Tag.

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