Russland

Baby an Unterernährung gestorben – acht Jahre Haft für russischen Ernährungsblogger

Ein russischer Blogger, der behauptet, sich nur von Energie aus Luft und Sonne zu ernähren, muss für acht Jahre hinter Gitter. Offenbar hatte er diese Philosophie auch an seinem Kleinkind getestet. Vor einem Jahr starb das Baby an Unterernährung.
Baby an Unterernährung gestorben – acht Jahre Haft für russischen ErnährungsbloggerQuelle: Gettyimages.ru © Betsie Van Der Meer

Ein Bezirksgericht in Sotschi hat Maxim Ljuty am Dienstag zu acht Jahren Haft verurteilt, wie der Pressedienst der Gerichte des Gebietes Krasnodar mitteilte. Außerdem muss der Blogger eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Rubel (rund 1.000 Euro) zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Ljuty war in den sozialen Netzwerken für seine Vorliebe für umstrittene Ernährungstrends wie Rohkost und Lichternährung bekannt. Anhänger dieses Konzepts behaupten, sich ohne feste Nahrung nur mit der Energie der Luft und der Sonne zu ernähren.

Die Ermittler gehen davon aus, dass seine Lebensgefährtin im Februar 2023 zu Hause ein Kind zur Welt brachte. Danach habe Ljuty der Mutter das Kind innerhalb eines Monats dreimal weggenommen und ihm die Nahrung entzogen. Weder während der Geburt noch während der Stillzeit sollen die Eltern Kontakt zu Ärzten aufgenommen haben.

Als sich der Gesundheitszustand des Neugeborenen verschlechterte, entschloss sich das Paar, den Säugling ins Krankenhaus zu bringen. Die Ärzte mussten jedoch feststellen, dass das Baby bereits auf dem Weg in die Klinik an den Folgen des Nahrungsmangels gestorben war.

Die Polizei verhaftete daraufhin die Mutter und den Vater. Inzwischen wurde die Frau zu zwei Jahren gemeinnütziger Arbeit verurteilt. 

Der Blogger wiederum wurde angeklagt, die Gesundheit seines Kindes schwer geschädigt und seine elterlichen Pflichten missachtet zu haben. Laut Anklage war der Tod des Babys auf Erschöpfung und Unterkühlung zurückzuführen, die durch die "unkonventionellen" Behandlungsmethoden verursacht wurden.

Ljuty bekannte sich nicht schuldig. Er behauptete, er habe der Mutter weder verboten, das Kind zu füttern, noch habe er die Ernährung des Kindes eingeschränkt. Er wolle nun Berufung gegen das Urteil einlegen, sagte sein Anwalt gegenüber der Nachrichtenagentur TASS: 

"Vater und Mutter tragen vor dem Gesetz die gleiche Verantwortung: Die Mutter des Kindes wurde wegen ähnlicher Handlungen und Unterlassungen, nämlich Gefahrenaussetzung und Nichterfüllung der elterlichen Pflichten, zu zwei Jahren gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Der Vater des Kindes aber soll nun für acht Jahre ins Gefängnis."

Während der Untersuchungshaft hatte der Blogger nach eigenen Angaben begonnen, nicht nur thermisch verarbeitete Lebensmittel, sondern auch Fleisch zu essen.

Mehr zum Thema - Russland: Kleinkind an Unterernährung gestorben – Polizei nimmt Ernährungsblogger fest

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.