Russland

Russische Kulturministerin: "Cancel Culture" gegen Russland ist ein vorübergehender Trend

Die russische Kulturministerin Olga Ljubimowa ist überzeugt, dass die Vorbehalte gegen die russische Kunst und Kultur im Westen vorübergehend sind. Das große Interesse an der Pariser Ausstellung von Kunstwerken aus der Sammlung Morosow sei ein Beweis dafür.
Russische Kulturministerin: "Cancel Culture" gegen Russland ist ein vorübergehender TrendQuelle: Sputnik © Vladimir Astapkovich

"Wir haben gesehen, wie die russische Kunst, das russische Kulturerbe und die russischen Kunstmäzene von denjenigen nun geehrt werden, die so schnell bereit waren, sie dem neuen Zeitgeist zuliebe aufzugeben. Deshalb verstehen wir, wie vorübergehend und flüchtig alles ist: Sowohl solche harten Äußerungen als auch solche Trends", sagte Ljubimowa bei der Eröffnung einer neuen Ausstellung der Morosow-Sammlung im Staatlichen Puschkin-Museum für Schöne Künste in Moskau, wie die Nachrichtenagentur TASS berichtet.

Die Ausstellung "Bruder Iwan. Die Sammlungen von Michail und Iwan Morosow" mit Werken der europäischen und russischen Moderne aus den Sammlungen des Puschkin-Museums, der Staatlichen Eremitage und der Tretjakow-Galerie umfasst sowohl Stücke, die aus Frankreich nach Russland zurückgekehrt sind, als auch Werke, die noch nie ausgestellt worden waren.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax werden dem Kunstpublikum insgesamt 600 Exponate präsentiert – etwa 260 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen, Kunsthandwerk, Bücher, Fotos und Archivmaterial. Eine Blockbuster-Ausstellung.

Die stellvertretende Ministerpräsidentin Tatjana Golikowa erklärte am 27. Juni gegenüber Reportern:

"Dies ist wahrlich eine einmalige Veranstaltung, denn zum ersten Mal seit 100 Jahren werden 257 Werke aus dem Staatlichen Puschkin-Museum der Schönen Künste, der Staatlichen Tretjakow-Galerie und der Staatlichen Eremitage zusammengeführt und in diesem einzigartigen Ausstellungsformat den Besuchern des Puschkin-Museums vorgestellt."

The Art Newspaper betitelt die Ausstellung bereits als das wichtigste Kulturereignis des Jahres. Das Besondere an dem Projekt sei, dass die Schau die Sammlung von Morosow, deren Kunstwerke in den 1950er Jahren zwischen Moskau und Petersburg hin- und hergeschoben wurden, so vollständig wie möglich wiederherstellen würde.

Die Kunstwerke aus der Sammlung Morosows waren von Russland in dem Jahr 2021 für die französische Ausstellung "La Collection Morozov" bereitgestellt worden. Sie wurde am 21. September 2021 in der Fondation Louis Vuitton in Anwesenheit des französischen Präsidenten Emmanuel Macron eröffnet.

Nach dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine war die Rückkehr der Ausstellung in ihr Heimatland in Gefahr geraten. In den europäischen Medien hatten einige Protagonisten wochenlang die Beschlagnahme russischer Kunst gefordert – bis die Sammlung dann endlich von Paris nach Russland zurückkehren konnte.

Wie die Zeitung The Art Newspaper damals berichtet hatte, erfolgte der Rücktransport auf dem Landweg, da es keine Direktflüge zwischen Russland und Frankreich mehr gab. Nach Angaben einer staatlichen Quelle der Zeitung, habe die französische Regierung noch intervenieren müssen, "um den sicheren Transport der Kunstwerke über die Grenzen der Nachbarstaaten zu gewährleisten". Die Administration Frankreichs habe daher mit allen involvierten Ländern "diplomatische Kontakte aufgenommen, um sicherzustellen, dass die Werke auf ihrem Weg nach Hause nicht beschlagnahmt werden", so die Zeitung.

Die russische Kulturministerin Olga Ljubimowa ist überzeugt, dass die Vorbehalte gegen die russische Kunst und Kultur im Westen vorübergehend sind. Das große Interesse an der Pariser Ausstellung von Kunstwerken aus der Sammlung Morosow sei ein Beweis dafür.

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