Film über legendären sowjetischen Torwart gewinnt Filmpreis in Italien
Ein Film über den legendären sowjetischen Torwart Lew Jaschin hat den Hauptpreis des Sportfilmfestivals in Italien gewonnen, wie auf der Webseite des Festivals zu lesen ist. Die Zeitung Palermo Today berichtet ebenfalls darüber.
Auf der Webseite des Festivals heißt es:
"Der Film 'Lew Jaschin. Ein Traum-Torwart' unter der Regie von Wassili Tschiginski wurde mit dem Goldenen Paladin für den besten Film ausgezeichnet. Der Film war auch in den Preiskategorien 'Beste Kameraarbeit' und 'Beste Regie' unter den Nominierten."
Der Film nahm am jährlichen Paladino d'Oro Sport Film Festival teil. Für das Festival wurden insgesamt 150 Beiträge aus 39 Ländern eingereicht, darunter Kurzfilme, Spielfilme, Filme über die Olympischen und Paralympischen Spiele sowie über Fußball und Cybersport.
Lew Jaschin war ein legendärer sowjetischer Torhüter, der für die Nationalmannschaft der UdSSR spielte. Als einziger Torwart, der mit dem Goldenen Ball ausgezeichnet wurde, war er ein begehrter Spieler in jeder Mannschaft, sogar bei Real Madrid, wollte aber nur für Dynamo Moskau spielen. Die herausragende Eigenschaft des Fußballers war seine Fähigkeit, das Spiel zu "lesen", so die Experten. Sein Können versetzte die Stürmer in große Ehrfurcht, sodass es nicht viele Wagemutige gab, die versuchten, Jaschins Abwehr zu durchbrechen.
Das biografische Filmwerk über die Legende des sowjetischen und des Weltfußballs umfasst mehr als 20 Jahre der Karriere des Sportlers. Besonderes Augenmerk legten die Macher auf die Persönlichkeit Jaschins und auf Details seiner Biografie, die nichts mit Fußball zu tun haben.
Walentina Jaschina, die Witwe des Sportlers, war an der Erstellung des Drehbuchs beteiligt. Sie erzählte viele Details aus dem Leben ihres Mannes und nahm auch Änderungen an der endgültigen Fassung des Drehbuchs vor, so die Medien. Jaschina war auch bei den Dreharbeiten anwesend und hat den Schauspieler, der den legendären Torwart im Film verkörpert, als Bewerber für diese Rolle bestätigt, schreibt das Portal News.ru.
An den Dreharbeiten war auch Jaschins Enkel, der Profi-Torwart Wassili Frolow, beteiligt. Er hat vor allem den Darsteller der Hauptrolle, Alexander Fokin, und andere Sportler auf der Leinwand in Fragen der genauen Darstellung des Fußballs im Kino beraten. Die historische Authentizität war überhaupt eine der Prioritäten der Filmemacher. Selbst die im Film dargestellten Episoden von Kämpfen in den Fußballstadien sind minutengenaue Nachstellungen echter Spiele. Vielleicht sind die Sportszenen deshalb so mitreißend: Sie zeigen sowohl die Begeisterung der Fans als auch die Stimmung der Sportler bei den Spielen.
Daher ist der Film sehr authentisch geworden. Vielleicht ist das der Grund, warum die Enkelin des legendären Torwarts, Natalja Wjalzewa, nach der Premiere in einem Interview mit der Zeitung Komsomolskaja Prawda sagte:
"Ich bin so begeistert! Dieser Film geht auf wahre Begebenheiten zurück. Ich kenne alle Geschichten, die dort gezeigt werden. Ich habe sie von meiner Großmutter und mehrmals von meinen Eltern gehört. Das alles ist mit einer Vielzahl von Fotos und Videos belegt."
Der Film wurde im Jahr 2019 in Russland uraufgeführt – und erhielt sofort die Zustimmung und Unterstützung von Veteranen des russischen Sports, darunter Jaschins Partner bei Spielen für den Verein und die Nationalmannschaft der Sowjetunion, sowie von zahlreichen Fans des Dynamo-Vereins.
Und nun ist der Film international anerkannt ‒ trotz des Boykotts gegen Russland und der Sanktionen gegen die russische Kultur. Der Sportjournalist Grigori Jenikolopow analysiert für das russische Internet-Portal Absatz den Erfolg des Films auf dem italienischen Festival:
"In den Zeiten der Sanktionen ist jede Anerkennung von etwas Russischem durch andere Länder doppelt wertvoll. Besonders erfreulich ist, dass es sich um den großen Lew Iwanowitsch handelt, der immer noch der beste Torwart der Welt ist und als einziger unter den Torhütern den Goldenen Ball gewonnen hat.
Wie groß die Persönlichkeit Jaschins ist, zeigt auch die Tatsache, dass die vom Internationalen Fußballverband (FIFA) ins Leben gerufene Auszeichnung für den besten Torhüter des Jahres im Weltfußball seit dem Jahr 2019 nach ihm benannt ist.
Es wäre ein Sakrileg, die Erinnerung an diejenigen auszulöschen, die in der Geschichte des Weltfußballs Spuren hinterlassen haben. Die Jury des italienischen Festivals hat das sehr gut verstanden, wahrscheinlich trotz des Drucks aus dem Westen. Schließlich ist dies ein Film über einen sowjetischen Torhüter, einen Patrioten seines Heimatlandes, der sich nicht an jenen Westen verkauft hat, der heute Russland auslöscht, wo immer er kann."
Jenikolopow erinnert sich an eine Geschichte, als man Jaschin zu einem Wechsel zu Real Madrid überreden wollte und ihm sagenhafte Summen bot. Der sowjetische Torhüter lehnte ab ‒ er sagte, dass es in der UdSSR nicht üblich sei, Spieler zu kaufen oder zu verkaufen. Und dass er nur bei seinem Lieblingsverein Dynamo Moskau spielen wolle. Dies ist also ein Film über den russischen ‒ und sowjetischen ‒ Patriotismus, den die westliche Propaganda nun allzu gern in den Dreck zieht.
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