International

Ein Jahr nach John McAfees Tod: Spanien gibt Leiche noch immer nicht heraus

Ein ganzes Jahr ist es her, dass der britisch-US-amerikanische Unternehmer John McAfee – mutmaßlich durch Selbstmord – in einem spanischen Gefängnis starb. Seit diesem Tag weigern sich die Behörden, seine Leiche freizugeben. Gibt es etwas zu vertuschen?
Ein Jahr nach John McAfees Tod: Spanien gibt Leiche noch immer nicht herausQuelle: AFP © Adalberto Roque

Seit seinem Tod im vergangenen Juni wimmelt es im Internet von Verschwörungstheorien über den Tod von John McAfee. Die Tatsache, dass die spanische Regierung – die ihn auf Betreiben der US-Strafbehörden wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung festhielt, um ihn an die Vereinigten Staaten auszuliefern – seine Leiche weiter zurückhält, heizt die Spekulationen weiter an.

Nachdem die Leiche von McAfee sieben Monate lang einbehalten worden war, kam ein spanisches Gericht im Februar dieses Jahres zu dem Entschluss, dass McAfee sich das Leben genommen habe. Mit diesem Urteil bestätigte die Richterin die Ergebnisse der ursprünglichen Autopsie, die seinen Tod als Selbstmord deklarierte. Wie schon bei der ursprünglichen Entscheidung hat McAfees Witwe Janice McAfee gegen das Urteil Berufung eingelegt und behauptet, dass ihr Mann ermordet worden sei.

Joy Athanasiou, ein Anwalt von McAfees Tochter, sagte der Finanznachrichtenseite MarketWatch, dass Janice sofort bei einem höheren Gericht Berufung gegen die Entscheidung eingelegt habe. Er merkte aber an, dass es noch keinen Zeitplan dafür gebe, wann das höhere Gericht über die Berufung entscheiden wird.

Athanasiou sagte gegenüber MarketWatch:

"Zu diesem Zeitpunkt wissen wir außer dem Urteil noch nicht viel. Es war ein langer, seltsamer Prozess."

Die Tatsache, dass McAfee selbst sagte, er sei im Gefängnis "zufrieden" und habe nicht vor, sich "wie Epstein" umzubringen, verleiht Janices Behauptungen zusätzliches Gewicht. In einem Tweet aus dem Jahr 2019 erklärte McAfee, der dafür bekannt war, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, dass er "subtile Botschaften" von US-Regierungsbeamten erhalten haben will. In den "subtilen Botschaften" gehe es darum, ihn umzubringen und es wie einen Selbstmord aussehen zu lassen.

Er ließ sich sogar ein Tattoo mit der Aufschrift "whackd", US-amerikanischer Slang für "ermordet", stechen, das die Twitter-Nutzer kurz nach der Bekanntgabe seines Todes in einen Hashtag verwandelten, zusammen mit #McAfeeDidntKillHimself. In dem Tweet schreibt McAfee:

"Ich habe mir heute ein Tattoo stechen lassen, nur für den Fall. Wenn ich mich selbst umbringe, habe ich es nicht getan. Ich wurde ermordet."

Nach seinem Tod im Juni 2021 und nachdem sie wochenlang nichts gehört hatte, erklärte Janice auf Twitter:

"Die verschiedenen spanischen Behörden, die an der Untersuchung von Johns Tod beteiligt sind, haben keine Dringlichkeit erkennen lassen, und es gibt eindeutig eine Vertuschung der Ereignisse rund um seinen Tod."

Und weiter:

"Wir haben weder die Sterbeurkunde noch den offiziellen Autopsiebericht oder den offiziellen Bericht des Gefängnisses erhalten. [...] Ich verstehe, dass Dinge Zeit brauchen, aber die mangelnde Kooperation der spanischen Behörden bestätigt nur unseren Verdacht, dass sie etwas zu verbergen haben."

Die Tatsache, dass sie seine Leiche ein ganzes Jahr lang aufbewahrt haben, scheint diese Behauptung zu stützen. Es wurde jedoch berichtet, dass McAfee schon im Februar 2021 einen Selbstmordversuch unternommen haben soll. Ob dies stimmt, ist unklar. Auch bei Jeffrey Epstein wurde behauptet, dass er es vorher schon einmal versucht haben soll.

Mehr zum ThemaMcAfees Anwalt: Familie "bitter überrascht" vom Tod des Antiviren-Gurus

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.