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"Arbeitet für Club des Aggressors": Ukrainischer Verband droht Rekordnationalspieler Timoschtschuk

Weil er den russischen Angriff auf die Ukraine noch nicht verurteilt hat, droht der ukrainische Fußballverband dem früheren Bundesligaprofi und ukrainischen Rekordnationalspieler Anatoli Timoschtschuk mit dem Entzug seiner Trainerlizenz und seiner Ehrungen.
"Arbeitet für Club des Aggressors": Ukrainischer Verband droht Rekordnationalspieler TimoschtschukQuelle: Legion-media.ru

Der ehemalige Spieler des FC Bayern München und ukrainische Rekordnationalspieler Anatoli Timoschtschuk wird von seinem eigenen Fußballverband massiv unter Druck gesetzt. Die Ethikkommission des ukrainischen Fußballverbands teilte am Mittwoch mit:

"Zu der Zeit, während ein anderer Ex-Club des Ukrainers, der FC Bayern München, Erklärungen veröffentlicht und Aktionen zur Unterstützung der Ukraine durchführt, schweigt Timoschtschuk und arbeitet weiter für den Club des Aggressors."

Der 42-jährige Timoschtschuk ist derzeit Co-Trainer des russischen Meisters Zenit Sankt Petersburg, der Heimatstadt des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Der ehemalige Kapitän der ukrainischen Auswahl solle auch aus dem offiziellen Register der Fußball-Nationalspieler entfernt werden, forderte die Kommission. Mit 144 Auftritten im blau-gelben Trikot ist Timoschtschuk Rekordnationalspieler. Alle Titel bei ukrainischen Turnieren sollen ihm nun aberkannt werden.

Der aus dem westukrainischen Luzk stammende Timoschtschuk hatte lange für den Donezker Club Schachtjor gespielt und wechselte 2009 für vier Jahre zu Bayern München. Nach einer Zwischenstation bei Zenit Sankt Petersburg schloss er seine Spielerkarriere in Kasachstan 2016 bei Qaırat Almaty ab. Seit 2017 ist er Assistenztrainer bei Zenit.

Seit dem Beginn des Krieges am 24. Februar hat der Fußballer sich nicht mehr öffentlich geäußert. Seine jüngsten Einträge bei sozialen Netzwerken stammen vom Januar und drehen sich um eine Fahrradtour in Dubai in den Vereinten Arabischen Emiraten.

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(rt/dpa)

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.