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Kosovo will dauerhafte Stationierung der US-Streitkräfte und beschleunigte NATO-Aufnahme

Die USA haben im Kosovo einen der größten US-Stützpunkte außerhalb der Vereinigten Staaten. Nun hat die abtrünnige serbische Provinz angekündigt, Washington um eine dauerhafte Stationierung von Streitkräften auf ihrem Territorium zu bitten, sowie eine schnellere NATO-Aufnahme.
Kosovo will dauerhafte Stationierung der US-Streitkräfte und beschleunigte NATO-AufnahmeQuelle: AFP © Achmed Nimani

Die abtrünnige serbische Provinz Kosovo, die sich 2008 für unabhängig erklärt hatte, hat angekündigt, Washington um die Errichtung eines dauerhaften Militärstützpunkts auf seinem Territorium zu bitten. Die Vereinigten Staaten betreiben bereits mit dem "Camp Bondsteel" – einer Basis der KFOR-Truppen im Kosovo – einen der größten Stützpunkte außerhalb der USA.

Pristina forderte derweil zudem die USA und ihre Verbündeten dazu auf, die Aufnahme in die NATO zu beschleunigen. Derzeit weigern sich vier Mitglieder der von den USA geführten Militärallianz noch, das Kosovo als unabhängigen Staat anzuerkennen.

In einem Beitrag in den sozialen Medien am Sonntag argumentierte der kosovarische Verteidigungsminister Armend Mehaj, dass Pristina angesichts des anhaltenden militärischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine eine "beschleunigte Mitgliedschaft" in der NATO und die Errichtung eines "ständigen Stützpunkts" der amerikanischen Streitkräfte "dringend nötig" habe. Die dauerhafte Stationierung der US-Soldaten sei notwendig, um "Frieden, Sicherheit und Stabilität auf dem westlichen Balkan und darüber hinaus zu gewährleisten".

Demnach sei laut Mehaj die beschleunigte Mitgliedschaft Kosovos in dem transatlantischen Militärbündnis "eine unmittelbare Notwendigkeit, um Sicherheit und Stabilität in der Region und darüber hinaus zu gewährleisten, da Europa und die Welt nach der schweren Aggression Russlands gegen die Ukraine vor einer ernsten Sicherheitsherausforderung stehen".

Die Republik Kosovo und ihre Bürger hätten ihr "unerschütterliches Bekenntnis zu demokratischen Werten und Frieden" bewiesen, so Mehaj weiter. Der Verteidigungsminister Kosovos fügte zugleich an, dass es nun an der Zeit sei, dass die NATO-Mitgliedsstaaten, die bisher nicht bereit waren, den Kosovo als unabhängigen Staat anzuerkennen – nämlich Griechenland, Rumänien, die Slowakei und Spanien – dies tun. "Zögern Sie nicht länger!" so Mehaj. 

Etwas mehr als 50 Prozent der UN-Mitgliedsstaaten haben das Kosovo inzwischen anerkannt, das 2008 mit Unterstützung des Westens seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt hatte. Serbien, Russland, China, Argentinien, Brasilien, Indien, Indonesien, Mexiko und Südafrika betrachten es immer noch als eine von Serbien abtrünnige Region.

Im März 1999 hatte die NATO eine 78-tägige Luftangriffskampagne gegen das damalige Jugoslawien gestartet, angeblich zum Schutz der Zivilbevölkerung vor den Gräueltaten der serbischen Truppen während eines Aufstands der ethnischen Albaner im Kosovo.

Die militärische Offensive mit dem Decknamen "Operation Allied Force" (zu Deutsch: "Unternehmen Bündnisstreitmacht") hat jedoch zu schweren Opfern unter der Zivilbevölkerung und zur anschließenden Vertreibung von schätzungsweise 200.000 ethnischen Serben aus der Provinz geführt. Im Zuge der "humanitären Intervention" wurden Ziele auf dem gesamten Territorium des damaligen Jugoslawiens bombardiert. Unter anderem Brücken, ein Fernsehsender sowie Dutzende von Schulen und über 20 Krankenhäuser wurden zerstört und etwa 40.000 Häuser beschädigt.

In der abgespaltenen Provinz sind immer noch mehr als 4.000 Soldaten im Rahmen der NATO-geführten KFOR-Mission für Sicherheit und Frieden im Einsatz. Die USA selbst haben rund 600 Soldaten in dem Westbalkanland stationiert.

Mehr zum Thema - Kosovo: 17 Jahre nach dem größten Ausbruch ethnischer Gewalt trotz NATO und UN vor Ort

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