International

Weltuntergangsuhr: 100 Sekunden bis zur Apokalypse

Laut der Weltuntergangsuhr sind wir alle nur noch "100 Sekunden" von der Auslöschung der Menschheit entfernt. Gab es letzten Jahr noch Hoffnungsschimmer, sei die Gefahr inzwischen jedoch so groß wie nie zuvor. Das erklärte am Donnerstag das Bulletin of the Atomic Scientists.
Weltuntergangsuhr: 100 Sekunden bis zur ApokalypseQuelle: Gettyimages.ru © Enzo Brandi / EyeEm/ Getty

Es ist das 75. Jubiläumsjahr der "Doomsday Clock", der Weltuntergangsuhr, die im Jahr 1947 vom Bulletin of the Atomic Scientists ins Leben gerufen wurde. Der Organisation gehörten unter anderem Albert Einstein sowie Wissenschaftler an, die an der Entwicklung der ersten Atomwaffen im Rahmen des Manhattan-Projekts beteiligt waren. Die Weltuntergangsuhr gilt als Indikator für die Anfälligkeit der Welt für Katastrophen wie die gegenseitige Auslöschung durch Atomwaffen oder auch den Klimawandel.

Am Donnerstag verkündeten die Wissenschaftler im 75. Jubiläumsjahr der "Doomsday Clock" den diesjährigen Stand – und ließen die Zeiger zum dritten Mal in Folge symbolisch auf 100 Sekunden vor Mitternacht stehen.

Es habe im vergangenen Jahr zwar "Hoffnungsschimmer" gegeben, hieß es. Laut dem Bulletin änderte die neue US-Regierung im Jahr 2021 die Politik in einer Weise, die die Welt sicherer gemacht habe, indem sie einer Verlängerung des New-START-Rüstungskontrollabkommens zustimmte. Auch Gespräche über die strategische Stabilität mit Russland, die Wiederaufnahme der Verhandlungen um das Atomabkommen mit dem Iran und der Beitritt zum Pariser Klimaabkommen hätten Hoffnung auf eine sicherere Zukunft gemacht.

Die Hoffnungen auf eine Stabilisierung der internationalen Sicherheitssituation hätten sich jedoch nicht bewahrheitet.

"Im Gegenteil: Die Uhr bleibt so nahe wie nie zuvor an einer Apokalypse, die das Ende der Menschheit bedeuten würde, denn die Welt steckt weiter in einem extrem gefährlichen Moment fest", hieß es seitens des Bulletin.

Mehr zum Thema - Noam Chomsky: Gefahr der Verwendung von Atomwaffen nimmt unter Trump deutlich zu

Auch die deutsche Bundesregierung müsse sich diese Warnung zu Herzen nehmen, sagte Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven mit Bezug unter anderem auf milliardenschwere Rüstungsprojekte wie das Luftkampfsystem FCAS (Future Combat Air System).

"Wenn sie jetzt gegen den Willen der Mehrheit der Menschen in Deutschland mit neuen Atombombern aufrüstet, statt Atomwaffen endlich zu verbieten, ist sie mitverantwortlich für eine wachsende Kriegsgefahr."

Stand die Uhr noch 2018 und 2019 auf jeweils zwei Minuten vor einer katastrophalen "Mitternacht", waren die Zeiger 2020 erstmals auf 100 Sekunden vor Mitternacht vorgeschoben worden. Die Gefahr, dass sich die Menschheit durch einen Atomkrieg oder den Klimawandel selbst auslösche, sei so groß wie niemals zuvor seit Erfindung der Uhr, hieß es damals. Mitternacht würde den Weltuntergang bedeuten. Als besonders gefährliche Faktoren sehen die Wissenschaftler neben der Möglichkeit eines Atomkrieges inzwischen auch die Coronavirus-Pandemie sowie die Erderwärmung und digitale Falschinformationen an.

Mehr zum Thema - Der Startschuss zum Wettrüsten 2.0 – Vor 20 Jahren kündigten die USA den ABM-Vertrag

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.