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Stammt das Coronavirus doch nicht aus China? WHO lässt erneut die Proben aus Italien untersuchen

US-Präsident Biden verlangt Antworten, wo das Coronavirus seinen Ursprung hatte, und blickt starr nach China. Die WHO will dagegen alte Proben aus Italien erneut untersuchen. Die Organisation der UNO kritisiert die USA für eine Haltung, welche die Suche nach dem wahren Ursprung behindert.
Stammt das Coronavirus doch nicht aus China? WHO lässt erneut die Proben aus Italien untersuchenQuelle: www.globallookpress.com © Curapods.Org

Bis jetzt wird vielerorts behauptet, das Coronavirus SARS-CoV-2 könne nur aus der chinesischen Stadt Wuhan stammen. Denn hier wurde das Virus schließlich erstmals im Dezember 2019 festgestellt. Die chinesische Regierung reagierte damals aus heutiger Sicht erstaunlich schnell und riegelte die Stadt nach wenigen Tagen ab. Es folgten drakonische Maßnahmen, die das öffentliche Leben in China drastisch einschränkten. Diese damals neuartige Variante SARS-CoV-2 der bereits lange zuvor bekannten Coronaviren löste dennoch nach wenigen Wochen eine weltweite Pandemie an COVID-19-Erkrankungen aus.

Es soll durch Fledermäuse auf einem Markt in Wuhan auf den Mensch übertragen worden sein, wurde zunächst vermutet. Der heutige US-Präsident Joe Biden aber gibt sich damit noch immer nicht zufrieden. Eine Behauptung des denkbaren Entweichens aus einem chinesischen virologischen Labor in Wuhan blieb als Theorie ebenso im öffentlichen Gedächtnis und wird heute weiter verbreitet. Medienberichte über an dem Coronavirus erkrankte Mitarbeiter aus Wuhan sollen dies bekräftigen. Die Experten von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aber bewerten diese Labor-Theorie noch immer als "extrem unwahrscheinlich". 

Das Wall-Street Journal veröffentlichte hierzu einen Bericht und stützt sich dabei auf Quellen des US-amerikanischen Geheimdienstes. Jeglicher Verdacht, das Virus könnte aus natürlicher Mutation oder gar aus einem anderen Land stammen, wird von dieser Seite in Washington offenbar ignoriert. 

Eine neue Studie der WHO könnte dagegen sogar an den bisher sicher geglaubten Erkenntnissen rütteln, dass China das Ursprungsland der weltweiten Pandemie ist. Denn neuerlich rückt die WHO – aufgrund schon länger vorliegender, früher gesicherter Probenbefunde – Italien wieder in den Fokus.

Zur Erinnerung: Die Pandemie traf Italien bereits vor mehr als einem Jahr besonders stark. Insgesamt 126.000 Menschen sollen seit dem Ausbruch an oder mit dem Coronavirus verstorben sein. Insgesamt 4,22 Millionen positive Befunde von Infektionen mit dem Virus wurden aus diesem europäischen Land gemeldet. 

Am Freitag gab die Weltgesundheitsorganisation bekannt, dass Experten einen Vorschlag für kommende Studien präsentieren werden, die sich weiter mit der Klärung des Ursprungs des neuartigen Coronavirus befassen sollen. Ein Zeitplan hierfür wurde noch nicht bekannt gegeben.

Den ersten offiziell registrierten Coronavirus-Patienten in Italien gab es zwar erst am 21. Februar 2020. Im selben Jahr wurden jedoch Forschungsergebnisse aus Italien publik, nach denen Antikörper bei dort lebenden Personen bereits in Proben aus dem Jahr 2019 nachwiesen werden konnten. Die Öffentlichkeit und auch die chinesische Führung in Beijing nahm dies zunächst ohne Wertung zur Kenntnis.

In vielen Medien aber verbreitete und verfestigte sich dennoch die naheliegend scheinende Theorie, dass es sich um ein chinesisches Virus handelt, ausgelöst durch dortige Speisen und Essgewohnheiten, welche dem westlichen Gaumen fremd sind. In den sozialen Medien wurden Clips und Fotos geteilt, wie asiatisch aussehende Menschen Fledermäuse verspeisen. In den USA und auch in Paris mehrten sich daraufhin sogar spürbar rassistische Übergriffe auf asiatisch aussehende Menschen, die womöglich für die Pandemie verantwortlich gemacht wurden. 

Alle Forscher, welche Informationen über Proben aus dem Jahr 2019 in Italien gesammelt hatten, sind nun offiziell von der WHO hierzu kontaktiert worden. 

Auf Anfrage der Weltgesundheitsorganisation werden diese Proben demnächst erneut untersucht. In Italien hatten die Forscher ihre Ergebnisse in der wissenschaftlichen Zeitschrift Tumori Journal veröffentlicht. Diese bereits aus dem Jahr 2019 stammenden Proben waren bei anscheinend gesunden Probanden entnommen worden, die an einem Lungenkrebs-Screening in Italien teilnahmen. Dennoch konnten nun nachträglich in diesen Proben Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachgewiesen werden. Die Testpersonen stammten aus der Lombardei, also aus einer italienischen Region nördlich von Mailand. Übrigens auch Italiens bereits erwähnter "Patient Null" stammte gleichfalls aus dem Norden des Landes. 

Der wissenschaftliche Direktor eines der beteiligten führenden Institute, Giovanni Apolone vom Mailänder Institut für Krebsforschung, sagte:

"Die WHO fragte uns, ob wir das biologische Material teilen und die Tests in einem unabhängigen Labor wiederholen könnten. Wir haben zugestimmt."

Eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Laboratorien wurde initiiert. In einem Labor der niederländischen Erasmus-Universität in Rotterdam wurden bereits 60 Proben getestet, die zwischen Oktober bis Dezember 2019 gesammelt worden waren. Bei den sogenannten Blindtests wussten die ausführenden Forscher nicht, bei welchen Proben in Italien Antikörper gegen das Coronavirus nachgewiesen werden konnten.

Es bestätigte sich, was die Wissenschaftler in Italien bereits feststellen konnten: In der Hälfte der Proben hatten die betreffenden Patienten offenbar bereits eine Coronavirus-Infektion durchlaufen und somit Antikörper gebildet. Der italienische Wissenschaftler Apolone kritisiert, dass keine der bisherigen Studien je die "geografische Herkunft in Frage gestellt" hatte. Gegen die Theorie vom chinesischen Ursprung hegt er erhebliche Zweifel. Die Tests aber, räumt auch er ein, können den eigentlichen Ursprung des Coronavirus noch immer nicht eindeutig nachweisen. Bei den Ergebnissen handelt es sich nur um die Bestätigung der Reaktion des Organismus von den untersuchten Patienten auf das Virus:

"Wir können also sagen, dass dieses Coronavirus oder ein sehr ähnliches, vielleicht eine weniger übertragbare Variante, hier (in Italien) im Oktober zirkulierte."  

Die Theorie, dass das Virus zuerst in einem europäischen Land aufgetaucht sein könnte, wurde bislang in den USA gar nicht in Betracht gezogen. Die WHO als UNO-Organisation kritisiert die Regierenden in Washington, D.C. hierfür. Die Suche des Ursprungs werde "von der Politik vergiftet". 

Ein Sprecher der WHO versichert: 

"Die WHO steht in Kontakt mit den Forschern, die die Originalarbeit veröffentlicht hatten. Eine Zusammenarbeit mit Partnerlaboratorien ist für weitere Tests eingerichtet worden."

Vonseiten der US-Geheimdienste soll auf Anweisung des US-Präsidenten in weniger als 90 Tagen ein neuer Bericht zum Ursprung des Virus vorgelegt werden. 

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