Deutschland

Das Kanzleramt bekommt ein Verwaltungsgebäude - für eine halbe Milliarde Euro

Das Kanzleramt leidet an Platznot - 700 Mitarbeiter arbeiten in dem Gebäude, das nur für 400 ausgelegt wurde. Ein Neubau nebenan soll Abhilfe schaffen und Platz für 400 Büros bieten. Geplante Fertigstellung ist 2027, kosten soll der Neubau 460 Millionen Euro.
Das Kanzleramt bekommt ein Verwaltungsgebäude - für eine halbe Milliarde EuroQuelle: www.globallookpress.com © Reiner Zensen imago stock&people

Das Bundeskanzleramt bekommt ein neues Verwaltungsgebäude. Das neue Gebäude soll westlich des bestehenden Kanzleramtsgebäudes auf der anderen Seite der Spree errichtet werden. Es soll bis 2027 fertiggestellt werden, die Baukosten sollen nach gegenwärtigem Stand der Planungen 460 Millionen Euro betragen.

Im neuen Gebäude soll auf sechs Geschossen Platz für 400 Büros und eine Kita entstehen, vorgesehen ist auch ein Hubschrauberlandeplatz. Mit dem Neubau soll dem akuten Platzmangel im bestehenden Gebäude abgeholfen werden. Dort gibt es 410 Arbeitsplätze. Tatsächlich sind im Altbau gegenwärtig 710 Mitarbeiter untergebracht, weitere 90 wurden bereits auswärts platziert, etwa im Bundespresseamt. Nach Auskunft von Amtschef Helge Braun stelle diese Situation die "Arbeitsabläufe vor Herausforderungen", die mit dem Neubau gelöst würden.

Der bogenförmige Neubau wurde bereits in den neunziger Jahren als Teil des sogenannten "Band des Bundes" geplant, aber ebenso wie das östlich des Kanzleramts geplante "Bürgerforum" bisher nicht realisiert. Die Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank, die das Gesamtkonzept und auch das Kanzleramt entworfen hatten, zeigten sich auf einer Pressekonferenz mit Braun und der Präsidentin des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, Petra Wesseler, zufrieden über die Umsetzung eines weiteren Teils ihres Entwurfs.

Schultes beschrieb die Architektur des Neubaus als zurückhaltend, es handle sich schließlich nur um einen Verwaltungsbau. Anders als das bestehende Kanzleramt wird der Neubaukomplex nicht durch einen großen Zaun abgeschirmt. Dafür wird er auf zwei fensterlosen Untergeschossen stehen, die Explosionen einer Stärke von bis zu 20 Kilo TNT standhalten sollen. Durch Weinranken soll dieser Block freundlicher gestaltet werden und weniger massiv wirken. Auch der weite Innenhof soll grün werden.

Auf dem zu errichtenden Komplex soll in 22 Meter Höhe ein Hubschrauberlandeplatz entstehen. Bisher landen die Hubschrauber im Park, der jetzt bebaut werden soll. Auch soll eine zweite Fußgängerbrücke über die Spree als weitere Verbindung zum bestehenden Kanzleramt gebaut werden.

Insgesamt ist Architekt Schultes mit dem "Band des Bundes" nicht ganz zufrieden. Den benachbarten Hauptbahnhof bezeichnete er als "Monstrum", auch das Kanzleramt selbst, das abwertend als "Waschmaschine" bezeichnet wird, hätte er anders gestaltet, wenn er gewusst hätte, dass das daneben geplante Bürgerforum nicht gebaut wird.

Die Bauarbeiten für den Neubau sollen wegen der komplizierten Planungen und der aufwändigen Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden erst 2023 beginnen und bis 2027 abgeschlossen sein. Ob der Zeitplan zu halten ist, wird sich zeigen müssen. Klar ist heute schon, dass es bei den jetzt veranschlagten Baukosten von 460 Millionen Euro nicht bleiben wird. Wie Amtschefin Wesseler ausdrücklich erklärte, sind künftige Baupreissteigerungen nicht eingerechnet.

Mehr zum Thema - Städte- und Gemeindeverbände warnen: Wohnungsnot wird zum sozialen Sprengstoff

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.