Deutschland

Berlin: "Mob" stoppte einen Rettungswagen, damit zwei "Messeropfer" mitfahren können

Der Vorfall vom Freitag letzter Woche beschäftigte zu Wochenbeginn eine Senatsausschusssitzung. Dort wurde das Ereignis bestätigt. Die Polizei verschwieg in einer Meldung wichtige Details. So war der RTW nicht "zufällig" vor Ort, sondern wurde mutwillig während einer Einsatzfahrt auf der Neuköllner Sonnenallee gestoppt.
Berlin: "Mob" stoppte einen Rettungswagen, damit zwei "Messeropfer" mitfahren könnenQuelle: www.globallookpress.com © Emmanuele Contini, via www.imago

Das Ereignis, welches aufgrund seiner Brisanz am Montag zum kontrovers diskutierten Thema einer Ausschusssitzung des Berliner Senats wurde, war lediglich ergänzender Bestandteil eines RT-Artikels vom 14. April. Laut bisherigen Bekanntmachungen wurde die Polizei in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag letzter Woche in die Neuköllner Reuterstraße gerufen.

Als die Beamten dort laut Polizeimeldung gegen 23:30 Uhr ankamen, "trafen sie auf eine aufgebrachte Menschenmenge von rund 50 Personen". Zwei Männer mit "Stichverletzungen" wurden demnach "zwischenzeitlich von der Besatzung eines zufällig am Ort des Geschehens vorbeikommenden Rettungswagens in ein Krankenhaus gebracht", so die offizielle Darlegung.

Die Berliner B.Z. berichtet nun aufgrund von Aussagen seitens der Feuerwehr über einen etwas anderen Ablauf der Ereignisse. Der Artikel trägt die Überschrift: "Einsatz unterbrochen – Rettungswagen mit Patientin von Mob gestoppt – und Messeropfer reingesetzt."

Entgegen der polizeilichen Darstellung ereigneten sich wesentlich skandalösere Abläufe im spätabendlichen Problembezirk Neukölln. So wäre ein Rettungswagen (RTW) der Berliner Feuerwehr "mit Blaulicht und Martinshorn" mit einer Patientin auf dem Weg in ein Krankenhaus gewesen. Wörtlich heißt es in dem B.Z.-Artikel zu den Ereignissen:

"Auf der Sonnenallee stoppte der Mob aus 50 Männern den Wagen und riss die hintere Tür zum Patientenraum auf. Dann wurden die beiden Opfer mit den Stichverletzungen zu der Patientin gesetzt und die Retter gedrängt, in das nächste Krankenhaus zu fahren. Aus Sorge vor Repressalien fuhren die Feuerwehrleute jetzt mit drei Patienten in das Krankenhaus am Urban – verfolgt von mehreren dunklen Limousinen." 

Die nachvollziehbar verunsicherten RTW-Einsatzkräfte hätten dann während ihrer Fahrt mit begleitendem Konvoi "ihre Leitstelle und die Polizei alarmiert".

Bei Ankunft im Urban-Krankenhaus – die Patientin im RTW war demnach nicht in einem kritischen Zustand – wurden die beteiligten zwei Männer festgenommen und zur erkennungsdienstlichen Behandlung in Polizeigewahrsam genommen. Beide wurden später wieder freigelassen. Die Kripo ermittele nun "wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruchs".

In der Innenausschusssitzung vom Montag bestätigte die Feuerwehr den Vorfall. Dazu heißt es:

"Die Sanitäter im Rettungswagen hätten eine Patientin transportiert, sagte ein Feuerwehr-Vertreter. Nachdem sie von den etwa 50 Männern gestoppt worden seien, hätten sie umgehend die Polizei alarmiert und dann die insgesamt drei Patienten im Krankenhaus abgeliefert. Tätlich angegriffen worden seien die Sanitäter nicht. Aber durch die "Masse der Personen auf der Fahrbahn wurde der Wagen zum Anhalten gezwungen."

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) erklärte im Anschluss an die Sitzung vor Journalisten, das sei ein "unwahrscheinliches Ding, das muss ich wirklich auch sagen". Sie erwarte nun, dass "solche Fälle sehr klar kommuniziert werden", so die B.Z. die Senatorin zitierend.

Wodurch und ausgehend welcher Informationen der Vorfall zum Thema eines Tagesordnungspunktes wurde, ist im B.Z.-Artikel nicht erwähnt.

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