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"Hitler Sport" – Ukraine-Sympathisanten entfachen Shitstorm gegen Schokohersteller Ritter Sport

Zu Beginn der Ereignisse in der Ukraine ließ Ritter Sport mitteilen, dass sich das Unternehmen nicht von seinen Geschäftsaktivitäten in Russland verabschieden wird. Der Hersteller des berühmten Schokoladenquadrats wird nun dafür von einem Shitstorm in den Sozialen Medien überrollt.
"Hitler Sport" – Ukraine-Sympathisanten entfachen Shitstorm gegen Schokohersteller Ritter Sport© Sean Gallup / Staff

Am 15. März rechtfertigte sich der Vorstandsvorsitzende der Ritter Sport AG, Andreas Ronken, in einem Interview mit der FAZ (Bezahlschranke) für die Unternehmensentscheidung, die Aktivitäten in Russland fortführen zu wollen. Russland stellt für das Unternehmen mit rund zehn Prozent des Umsatzes den zweitwichtigsten Markt dar. Ronken ließ wissen, dass "der schreckliche Krieg in der Ukraine für uns alle ein Schock" darstelle. Die Ritter Sport AG unterstütze "viele humanitäre Organisationen". Nichtsdestotrotz:

"Wir als Familienunternehmen übernehmen Verantwortung für unsere Mitarbeitenden. Ein Stopp des Geschäftes hätte keinen wirklichen Beitrag zur Beendigung der Invasion, aber einen direkten, großen Einfluss auf unsere Mitarbeitenden in Russland und letztlich auch auf uns als unabhängiges, mittelständisches Familienunternehmen, bis zu den Kakaobauern in der Lieferkette. Wir haben aber Investitionen wie Werbung vor Ort gestoppt."

Diese Darlegungen stoßen aktuell auf sehr wenig Verständnis. In den sozialen Medien überschlagen sich kreative Ukraine-Aktivisten, ukrainische Politiker, wie auch deutsche Kritiker mit eindeutigen Forderungen an das Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen umgehend einzustellen. An prominentester Front attackieren dabei der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrei Melnyk, der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba sowie das ukrainische Außenministerium – parallel flankiert durch photoshopaffine Sympathisanten:

Der ukrainische Außenminister schrieb in seinem Twitter-Beitrag:

"Ritter Sport weigert sich, sich aus Russland zurückzuziehen, und verweist auf mögliche 'schwerwiegende Auswirkungen' für das Unternehmen. Ein Verbleib in Russland hat jedoch noch schlimmere Folgen, wie z. B. eine fatale Rufschädigung. Hören Sie auf, Kriegsverbrechen zu sponsern, Ritter Sport. Retten Sie den Namen Ihrer Marke und Ihren Gewinn."

Das ukrainische Außenministerium forderte am 1. April todernst:

"153 getötete ukrainische Kinder werden nie wieder Schokolade probieren können. Wir fordern Ritter Sport auf Russland zu verlassen und keine Munition, Granaten und Raketen für die Mörder unserer Kinder zu sponsern!"

Tobias Schlegl, ein deutscher Fernseh- und Radiomoderator sowie aktiver Unterstützer der Seenotrettungs-Hilfsorganisation Sea-Eye, äußerte sich ebenfalls über ein Twitter-Statement zum Thema Ritter Sport:

Weitere Beispiele aus der Twitter-Welt von Ukraine-Sympathisanten. Diese Kritikerin schreibt:

"Wie können Sie den Krieg unterstützen? Schrecklich."

Diese Aufforderung lautet:

"Hey! Ritter Sport. Es ist an der Zeit, die Unterstützung des russischen Militarismus mit eurem Geld zu beenden."

Am 31. März sah sich das Unternehmen mit Sitz in Waldenbuch (Baden-Württemberg) nun gezwungen, ein erneutes Statement abzugeben. In diesem heißt es:

"Wir verurteilen die grausame Aggression der russischen Armee in der Ukraine aufs Schärfste und wünschen uns genau so wie ihr, dass diese endlich aufhört. (...) Daher spenden wir jeglichen Gewinn aus dem laufenden Russland Geschäft an humanitäre Hilfsorganisationen. (...) Wir sind uns bewusst, dass wir hiermit niemanden umstimmen werden. Uns ist es aber wichtig, unsere Beweggründe mit Euch offen und ehrlich zu teilen, so wie Ihr es von Ritter Sport gewohnt seid."

Ein Sprecher der Ritter Sport AG gab laut der FAZ zu Protokoll, man sei "bestürzt über die Welle des Hasses", die dem Hersteller entgegenschlage.

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