Europa

Kreml zu NATO-Beitritt: Finnland ist nicht mit der Ukraine zu vergleichen

Nach dem Beitritt Finnlands zur NATO kündigt Russland Konsequenzen an. Der Kreml sieht darin zwar eine Zuspitzung, findet jedoch die Bedrohungen der finnischen Mitgliedschaft im Militärbündnis für Russland nicht vergleichbar mit denen eines NATO-Beitritts der Ukraine.
Kreml zu NATO-Beitritt: Finnland ist nicht mit der Ukraine zu vergleichenQuelle: Legion-media.ru © Steinach

Durch den NATO-Beitritt Finnlands hat das westliche Militärbündnis seit dem 4. April offiziell 31 Mitgliedsstaaten. Da die gemeinsame Grenze Russlands und der Allianz jetzt mehr als doppelt so lang wie vor dem Ukraine-Krieg ist, hat der Kreml Konsequenzen angekündigt. Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten, sagte auf einer Pressekonferenz am Dienstag, dass sein Land auf die finnische Mitgliedschaft reagieren müsse. Den Beitritt des nordischen Landes zur Allianz bezeichnete Peskow als eine weitere Zuspitzung der Situation:

"Die Erweiterung der NATO ist ein Anschlag auf unsere Sicherheit und ein Eingriff in die Interessen der Russischen Föderation."

In diesem Zusammenhang werde Russland Gegenmaßnahmen treffen, um seine Sicherheit taktisch und strategisch zu gewährleisten. Der Kremlsprecher wollte zwar die angekündigten Schritte bei der Pressekonferenz nicht präzisieren, sagte aber, dass das russische Militär darüber rechtzeitig Auskunft geben werde. Die Regierung in Moskau werde jene Maßnahmen ergreifen, die sie für notwendig halte.

"Wir werden aufmerksam beobachten, was in Finnland vor sich gehen wird, wie das Atlantische Bündnis das Territorium Finnlands in Bezug auf die Stationierung von Waffen, Systemen und Infrastrukturen nutzen wird, die dicht an unseren Grenzen sein und uns potenziell bedrohen werden."

Peskow erklärte ferner, dass sich der NATO-Beitritt des Nachbarlandes auch auf die bilateralen Beziehungen zwischen Moskau und Helsinki auswirken werde. Er begründete dies damit, dass die Allianz eine unfreundliche und in vielen Aspekten sogar feindselige Organisation sei. Zugleich verwies der Kremlsprecher auf einen großen Unterschied zwischen der Mitgliedschaft Finnlands im Militärbündnis und einem NATO-Beitritt der Ukraine.      

"Finnland war nie ein Antirussland. Wir hatten keine Streitigkeiten mit Finnland."

Deswegen unterscheide sich die Situation Finnlands grundsätzlich von der der Ukraine, erklärte Peskow.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nannte am Dienstag den Beitritt Finnlands zur Allianz ein historisches Ereignis und eine direkte Folge des Ukraine-Krieges. Die NATO werde dafür sorgen, dass auch Schweden ein vollwertiges Mitglied werde. Russlands Präsident Wladimir Putin habe weniger NATO gewollt, aber mit dem Ukraine-Krieg genau das Gegenteil erreicht.

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