Europa

Ex-Minister im ukrainischen Fernsehen: "Ein guter Russe ist ein toter Russe"

Der ehemalige ukrainische Minister für Infrastruktur, Wladimir Omeljan, schlug vor, nach dem Moskauer Kreml auch Sankt Petersburg zu zerstören. In einem Kommentar im ukrainischen Fernsehen weitete er seinen Vorschlag aus: Besser wäre es, wenn alle Russen sterben.
Ex-Minister im ukrainischen Fernsehen: "Ein guter Russe ist ein toter Russe"© Screenshot NTA

Wie gehen wir mit den Russen um? Diese Frage beschäftigt derzeit sehr viele im Westen und in der Ukraine. Denn die Russen scheinen in ihrer deutlichen Mehrheit die Ziele der russischen Militäroperation in der Ukraine zur Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine zu unterstützen oder zumindest nachzuvollziehen.  

So sagte der russische Anwalt des ukrainischen Ex-Präsidenten Petro Poroschenko, Ilja Nowikow, in einem Interview am 17. März mit dem Youtube-Kanal Populäre Politik (Ex-Navalny Live), es gebe derzeit in der Ukraine keine Ressourcen, sich mit der "Sortierung der Russen auf gute und schlechte" zu beschäftigen. Er selbst sei jetzt Ukrainer, weil er die ukrainische Staatsbürgerschaft beantragt habe. 

Der ehemalige Minister der Ukraine für Infrastruktur und Ex-Diplomat Wladimir Omeljan unterschied in einem Interview ebenso zwischen "guten" und "schlechten" Russen:

"Ich hoffe, dass die Diskussion über gute und schlechte Russen mit einer kurzen Schlussfolgerung enden wird: Ein guter Russe oder einfach ein Moskauer (укр. москаль) ist ein toter Moskauer. Sie sind von Geburt an so schlecht und es lohnt sich überhaupt nicht, darüber zu reden." 

So lautete Omeljans Antwort auf die Frage des Moderators eines regionalen Fernsehsenders aus Lwow, was er mit seinem Facebook-Kommentar meinen würde, als er schrieb, dass der Moskauer Kreml und Sankt Petersburg zerstört werden müssten. 

So reagierte der Politiker und jetziges Mitglied einer Kiewer Einheit für Territorialverteidigung auf den russischen Angriff mit Präzisionswaffen auf ein Brennstofflager und das Panzer-Reparaturwerk im westukrainischen Lwow. Omeljan machte in seinem Kommentar dazu deutlich, dass die komplette Vernichtung Russlands ein primäres Ziel der Ukrainer sein müsse:  

"Wir müssen diesen Krieg überleben und alles darauf setzen, dass sich Russland nicht aus seinen Sümpfen erheben kann. Wenn wir dies nicht zu Ende bringen, werden die Probleme auf unsere Kinder und Enkelkinder übertragen."

Wladimir Omeljan hat mehrere Jahre in den Strukturen für euroatlantische Integration der Ukraine als Diplomat gearbeitet und leitete in den Jahren 2016 bis 2019 das Ministerium für Infrastruktur. Er führt populären Facebook-Blog und tritt als Experte beim US-Kanal Fox News auf. "Wiederholen Sie nicht die alten Fehler und füttern Sie nach einem weiteren Zusammenbruch des russischen Reiches nicht wieder hungrige Russen – sie werden Ihr Geld nehmen, damit Waffen kaufen und Sie erneut angreifen", sagte er dort bei seinem letzten Auftritt.

"Wir haben wiederholt ähnliche Aussagen von verschiedenen Personen gehört, darunter auch von Wladimir Omeljan selbst. Ein ukrainischer Fernsehmoderator ruft dazu auf, russische Kinder zu töten, Militärärzte sagen, russische Kriegsgefangene sollten verstümmelt werden. Wir haben es mit einem recht eindeutigen, bereits etablierten Trend zu tun", kommentierte der russische Politikwissenschaftler und Historiker Wladimir Kornilow diese Äußerungen in der Internetzeitung Wzgljad

Er wies darauf hin, dass Omeljan als er noch Minister war – und damit lange vor der russischen Militäroperation – eine Torte mit den Ruinen des Kreml zu seinem 40. Geburtstag bekommen hat. Er habe auch die Symbolik der Ukrainischen Aufständischen Armee UPA gerne getragen. Solche Aussagen seien mit einem angeblichen posttraumatischen Syndrom nicht zu erklären. Andere Politiker hätten sich auch vor Beginn der Militäroperation ähnlich geäußert.  

"Wir gratulierten dem Minister zu seinem Geburtstag und überreichten ihm den Kreml (Ruinen). Und eine Hand mit einem Manschettenknopf in den Farben der UPA aß den Stern des Spasskaja-Turms", schrieb die Pressesekretärin des Ministers über das Geschenk auf Facebook. 

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