Europa

Expertin: Westliche Neonazis strömen für ihre eigenen Ziele in die Ukraine

Neonazis aus Westeuropa versuchen, Russlands Militäroffensive in der Ukraine für ihre Zwecke zu nutzen. Sie wollen die ehemalige Sowjetrepublik in einen Zufluchtsort für weiße Nationalisten umgestalten, so eine führende Terrorismus-Analystin.
Expertin: Westliche Neonazis strömen für ihre eigenen Ziele in die Ukraine© Pavlo Gonchar/SOPA Images/LightRocket via Getty Images

Rita Katz, die Geschäftsführerin der SITE Intelligence Group, hat sich Anfang der Woche in der Washington Post über die Bereitschaft von Neonazis aus Westeuropa, sich am Krieg gegen Russland in der Ukraine zu beteiligen, geäußert. Sie schrieb:

"Einige Neonazis sehen in diesem neuen Krieg einfach nur einen Ort, an dem sie ihre Gewaltphantasien ausleben können."

"Für andere jedoch ist die Kraft, die sie in den Konflikt zieht, eine gemeinsame Vision für einen ultranationalistischen Ethnostaat."

Neonazis, die dem Ruf der Ukraine nach freiwilligen Kämpfern aus der ganzen Welt folgen, seien nicht daran interessiert, das Land, "wie wir es kennen, eine multiethnische, demokratisch gesinnte Gesellschaft, die von einem jüdischen Präsidenten geführt wird", zu verteidigen, so Katz. Sie führte aus:

"Sie sehen die Ukraine als eine gute Gelegenheit, dieses Ziel zu verfolgen und sie zu einem Modell zu machen, das sie in die ganze Welt exportieren können."

Seit Russland vor drei Wochen in die Ukraine einmarschiert ist, würden westliche Online-Foren täglich mit dem Gedankengut freiwilliger Kämpfer geflutet, stellte die Analytikerin fest. Sie führte weiter aus, dass diese Foren unter anderem dazu genutzt werden, Fahrgemeinschaften zu organisieren, um sich dem Kampf gegen Russland anzuschließen und sich darüber auszutauschen, wie man die polnisch-ukrainische Grenze überqueren kann.

Moskau ist jedoch der Ansicht, dass die Ukraine nicht so "demokratisch gesinnt" ist, wie Katz es darstellt. Präsident Wladimir Putin erklärte, dass die russische Militäroffensive darauf abzielt, die ukrainische Regierung zu "entmilitarisieren und entnazifizieren". Kiew hat Stepan Bandera und weitere Nazi-Kollaborateure des Zweiten Weltkriegs rehabilitiert und feiert diese als Helden. Das Asow-Bataillon, eine Neonazi-Miliz, wurde nach dem von den USA unterstützten Sturz der gewählten ukrainischen Führung im Jahr 2014 zur Unterdrückung abweichender Meinungen eingesetzt.

Die in Washington ansässige SITE Intelligence Group bietet Regierungen, Institutionen und großen Unternehmen auf der ganzen Welt nachrichtendienstliche Informationen und Analysen über gewalttätige extremistische Gruppen an. Die im Irak geborene Katz war Mitbegründerin von SITE und hat Berichten zufolge unter anderem eine Kopie eines Osama-bin-Laden-Videos beschafft, bevor es von Al-Qaida veröffentlicht wurde, und es an die Regierung des damaligen US-Präsidenten George W. Bush weitergegeben.

Mehr zum Thema - Parolen von Nazi-Kollaborateuren ertönen auf Friedens-Demonstrationen in Deutschland

 

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.