Europa

Großbritannien kann trotz Sanktionen russisches Gas und Öl importieren

Das britische Verkehrsministerium hat am Mittwoch mitgeteilt, dass Öl und Gas aus Russland weiterhin nach Großbritannien importiert werden kann. Auch, wenn russischen Schiffen das Einlaufen in britische Häfen untersagt ist.
Großbritannien kann trotz Sanktionen russisches Gas und Öl importieren© Getty Images / Tom Paiva Photography

Am Dienstag hatte Großbritannien nach der russischen Offensive in der Ukraine ein Gesetz erlassen, das allen Schiffen, die in irgendeiner Weise mit Russland in Verbindung stehen, den Zugang zu seinen Häfen verbietet. Das Verbot gilt für alle in russischem Besitz befindlichen, von Russland betriebenen, kontrollierten, gecharterten, registrierten oder unter russischer Flagge fahrenden Schiffe.

Das Verkehrsministerium des Landes stellte jedoch inzwischen klar, dass diese neuen Vorschriften nur für Schiffe und nicht für deren Ladung gelten. Außerdem hinderten die Sanktionen Schiffe, die in anderen Ländern registriert sind, nicht daran, Öl oder Erdgas aus Russland zu transportieren.

Nach Angaben der britischen Zeitung i bezieht das Vereinigte Königreich rund vier Prozent seiner Gaslieferungen und einen größeren Anteil seines Öls aus Russland. Die britischen Abgeordneten seien derzeit aktiv auf der Suche nach alternativen Quellen. Das Ministerium für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie führe derzeit Gespräche mit britischen Unternehmen über den Ausschluss von russischem Öl und Gas aus den britischen Energienetzen. Das Büro des britischen Regierungschefs erklärte laut dem Blatt:

"Wir bemühen uns ständig um einen Ausbau der erneuerbaren Energien und der Kernenergie, und wir wissen, dass das Ministerium für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie eine weitere Steigerung der Versorgung mit Ressourcen von außerhalb Russlands anstrebt, um die verbleibende Abhängigkeit von russischem Gas zu beseitigen."

Russland hatte in der vergangenen Woche eine groß angelegte Militäroffensive in der Ukraine gestartet und die Notwendigkeit einer "Entnazifizierung" und "Entmilitarisierung" des Landes verkündet. Moskau hatte behauptet, der Angriff auf sein Nachbarland sei die einzige Möglichkeit, Kiew daran zu hindern, einen umfassenden Angriff auf die Volksrepubliken Donezk und Lugansk zu starten. Die Ukraine wies diese Anschuldigungen zurück und verkündete, die russische Invasion sei nicht provoziert worden.

Der Angriff wurde von der internationalen Gemeinschaft mit Empörung aufgenommen. Die USA, die Europäische Union und ihre Verbündeten auf der ganzen Welt verhängten als Vergeltungsmaßnahme beispiellose Wirtschaftssanktionen gegen Russland und seine Vertreter. Am Dienstag verabschiedeten die Vereinten Nationen eine Resolution, in der sie die Offensive verurteilten und Russland zum sofortigen Rückzug seiner Streitkräfte aufforderten.

Mehr zum Thema - Die USA und die NATO wurden nie dafür sanktioniert, dass sie Kriege begannen. Warum?

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.