Asien

Kurz nach Bidens Abreise aus Asien: Nordkorea soll Interkontinentalrakete getestet haben

Seit Jahresbeginn führt Nordkorea immer wieder Raketenstarts durch. Bei der jüngsten Testserie am Mittwoch soll auch eine Interkontinentalrakete abgefeuert worden sein. Als Reaktion haben Südkorea und die USA bei einem gemeinsamen Manöver ebenfalls Raketen gestartet.
Kurz nach Bidens Abreise aus Asien: Nordkorea soll Interkontinentalrakete getestet habenQuelle: AFP © JUNG YEON-JE

Der südkoreanische Generalstab hat am Mittwochmorgen von mehreren Raketenstarts in Nordkorea berichtet. Demnach habe das Nachbarland um 6:00, 6:37 und 6:42 Uhr Ortszeit in kurzen Zeitabständen drei atomwaffenfähige Raketen in Richtung des Japanischen Meers abgefeuert, von denen mindestens eine offenbar eine Interkontinentalrakete gewesen sei. Diese sei bei einer Flughöhe von bis zu 540 Kilometern etwa 360 Kilometer weit geflogen. Es habe sich möglicherweise um die größte Interkontinentalrakete des Landes vom Typ Hwasong-17 gehandelt, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das südkoreanische Militär.

Außerdem soll Nordkorea am Mittwochmorgen zwei Kurzstreckenraketen abgefeuert haben. Dem südkoreanischen Militär zufolge sei einer der Tests offenbar gescheitert. Demnach sei eine Rakete möglicherweise in einer Höhe von 20 Kilometern in der Luft explodiert, die zweite sei bei einer Flughöhe von maximal 60 Kilometern etwa 760 Kilometer weit geflogen.

Es war bereits die 17. Runde von Raketentests durch Nordkorea in diesem Jahr. Das Büro des neuen südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol verurteilte die Raketentests des Nachbarstaates aufs schärfste. Diese seien ein Verstoß gegen UN-Resolutionen und eine Bedrohung für den internationalen Frieden. Seoul warf Pjöngjang eine Provokation vor, zumal die jüngste Testrunde kurz nach dem Abschluss des Besuchs von US-Präsident Joe Biden in Asien erfolgte. Die verbündeten Streitkräfte Südkoreas und der USA antworteten darauf ebenfalls mit Raketenstarts. In einem gemeinsamen Manöver schossen sie nach eigenen Angaben zwei Boden-Boden-Raketen ab.

Japan bestätigte mindestens zwei Raketenstarts in Nordkorea. Bei einer davon habe es sich wahrscheinlich um eine Interkontinentalrakete gehandelt, berichtete der japanische Fernsehsender NHK unter Berufung auf das einheimische Militär. Beide Raketen seien ins Meer außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans abgestürzt.

Japans Verteidigungsminister Nobuo Kishi bezeichnete Pjöngjangs Handlungen ebenfalls als Provokation und Verstoß gegen UN-Resolutionen und reichte über diplomatische Kanäle einen Protest ein. Tokio könne solche Aktivitäten nicht tolerieren, da sie eine Bedrohung für Frieden und Stabilität in der Region und auf der ganzen Welt seien.

Einigen Experten zufolge könnte Nordkorea die Interkontinentalrakete abgefeuert haben, um seine militärische Stärke zu zeigen und die nationale Einheit angesichts des COVID-19-Ausbruchs im Land zu stärken. UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite.

Bei seinem Besuch in Seoul am Wochenende hatten sich US-Präsident Joe Biden und Südkoreas Staatschef Yoon Suk-yeol unter anderem darauf verständigt, dass sich ihre Länder wegen der Bedrohung durch Nordkoreas Raketen- und Atomwaffenprogramm über den Ausbau der gemeinsamen Militärmanöver beraten würden. Diese regelmäßigen Manöver der US-Streitkräfte in Südkorea sieht Nordkorea als eine Provokation. Die Politiker betonten aber zugleich, dass die Tür zu einem Dialog mit Pjöngjang weiter offen sei. Biden schloss auch ein Treffen mit dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un nicht grundsätzlich aus. Dies würde davon abhängen, ob Kim es "ernst" meine, sagte Biden.

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