Asien

Indien lockert Umweltauflagen für Kohlebergwerke

Neu-Delhi lockert seine Umweltauflagen im Bereich der Kohleförderung, um die Branche zu motivieren, mehr Kohle zu gewinnen. Der Energiebereich des Landes, der größtenteils von Kohle abhängt, hat nicht genug Brennmaterial, um ausreichend Strom zu erzeugen.
Indien lockert Umweltauflagen für Kohlebergwerke© Getty Images / Bloomberg Creative Photos

Indien hat Umweltauflagen gelockert, um der Kohlebergwerk-Branche zu helfen, ihre Produktion zu steigern, während das Land um die Stromversorgung der Bevölkerung kämpft. Mehr als 70 Prozent des indischen Strombedarfs werden durch Wärmekraftwerke auf Kohlebasis gedeckt.

In vielen Teilen des Landes kam es zu Stromrationierungen, weil die Öffnung der Wirtschaft nach den COVID-Beschränkungen und eine Hitzewelle die Nachfrage in die Höhe trieben. Stromausfälle in verschiedenen Städten haben den Druck auf verschiedene Industrien erhöht, die nach der Lockerung der COVID-Abschaltungen versuchten, ihre Produktion hochzufahren.

Die Temperaturen lagen in vielen nördlichen und westlichen Teilen des Landes bei etwa 40 Grad Celsius, was zu einem starken Anstieg der Nutzung und des Verkaufs von Klimaanlagen führte.

Nach den Lockerungen der Beschränkungen für die Kohlebergwerke können die Betriebe ihre Produktion Berichten zufolge um zehn Prozent erhöhen, ohne dass eine Umweltgenehmigung erforderlich ist, die eine Umweltverträglichkeitsprüfung und die Anhörung der Anwohner umfasst. Die Änderungen sollen vorerst für sechs Monate in Kraft bleiben.

Die indische Regierung plant außerdem die Wiedereröffnung von mehr als 100 Kohlebergwerken, die zuvor als finanziell nicht tragfähig eingestuft wurden.

Die Bergbaufirmen hoffen, die Produktion noch vor Beginn der Regensaison im kommenden Monat steigern zu können. Regen führt häufig zu überfluteten Minen und beeinträchtigt die Produktion, sodass den Betrieben nur ein sehr kleines Zeitfenster bleibt, um ihre Produktion zu steigern. Viele Kraftwerke des Landes arbeiten heute mit begrenzten Reserven.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der zu dieser Krise geführt hat, ist der Anstieg der Kohlepreise auf dem Weltmarkt. Viele Wärmekraftwerke, die in den Küstenregionen Indiens gebaut wurden, waren für den Betrieb ihrer Anlagen auf Importkohle aus Ländern wie Indonesien angewiesen. Diese Kraftwerke haben nun entweder ihr Angebot reduziert oder ihre Anlagen geschlossen. Sie sind nun auch auf inländische Kohlelieferungen angewiesen, um ihre Anlagen am Laufen zu halten.

Das Energieministerium Indiens hat vor kurzem eine Verordnung erlassen, in der alle importierten kohlebasierten Kraftwerke aufgefordert werden, Strom mit 100 Prozent ihrer Erzeugungskapazität zu produzieren. Dies gilt auch für Projekte, die vor der Insolvenz stehen.

Außerdem wurden staatliche Finanzinstitute wie die Power Finance Corporation und die Rural Electrification Corporation Limited angewiesen, kurzfristige Darlehen für Kohleimporte zu gewähren. Damit sollen die Importeure zusätzlich ermutigt werden, Kohle zu importieren und die Verfügbarkeit von Strom insgesamt zu verbessern. Das Angebot gilt bis zum 31. Oktober.

Auch die indische Eisenbahn steht vor einer großen logistischen Herausforderung, da sie mehr Kraftwerke mit Kohle beliefern muss. Dies hat zu einer Erhöhung der Umschlagzeiten geführt, sodass die staatliche Eisenbahngesellschaft die Lieferungen an andere Sektoren eingeschränkt hat, um den Bedarf der Wärmekraftwerke zu decken. Außerdem wurden einige Passagierzugverbindungen gestrichen, um Gleise freizumachen und die Kohleversorgung zu beschleunigen.

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