Nordamerika

Polio in Abwässern: New Yorker Behörden rufen Einwohner zur Impfung auf

Nach dem ersten Polio-Fall in den USA seit fast einem Jahrzehnt zeigen sich die Gesundheitsbehörden von New York besorgt. Das gefährliche Virus, das beim Menschen die Kinderlähmung auslöst, ist in Abwasserproben aus Rockland County von diesem Juni nachgewiesen worden.
Polio in Abwässern: New Yorker Behörden rufen Einwohner zur Impfung aufQuelle: Legion-media.ru © Fotoarena

Die Gesundheitsbehörden des US-Bundesstaates New York haben in Abwässern das gefährliche Poliovirus nachgewiesen. Es handelt sich um Proben aus Rockland County von diesem Juni – also noch vor der Bekanntgabe des ersten bestätigten Polio-Falls in den USA seit fast einem Jahrzehnt. Wie es in der entsprechenden Mitteilung vom 1. August heißt, unterstreiche dieser Fund die entscheidende Bedeutung der Impfung, damit alle Einwohner von New York gegen die gefährliche Krankheit geschützt seien.

Die Gesundheitsbeauftragte des Bundesstaates, Dr. Mary T. Bassett, wird im Statement mit den Worten zitiert:

"Die Poliomyelitis ist eine gefährliche Krankheit mit potenziell verheerenden Folgen. Glücklicherweise verfügen wir in den USA über den entscheidenden Schutz, der durch die Polio-Impfung gewährleistet wird, die unser Land und die New Yorker seit über 60 Jahren schützt."

Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich der Erreger ausbreiten könne, sei es an der Zeit, dass sich Erwachsene und Minderjährige so schnell wie möglich impfen ließen, so Bassett.

Nach Angaben der Behörden sei die Impfung vor allem für Ungeimpfte, darunter Kinder ab zwei Jahren, und Schwangere geboten. Einwohner, Mitarbeiter und Schüler in Rockland County seien höchster Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Das Risikogebiet weise derzeit eine Polio-Impfrate von 60,5 Prozent unter Zweijährigen auf – gegenüber dem landesweiten Durchschnitt von 79,1 Prozent.

Ende Juli hatten die Gesundheitsbehörden von New York den ersten Polio-Fall in den USA seit fast einem Jahrzehnt gemeldet. Erkrankt sei ein nicht geimpfter Bewohner des Staates. Eine erste Sequenzierung deute darauf hin, dass die Übertragung von einem mit dem oralen Polioimpfstoff geimpften Menschen ausgegangen sei. Da dieser in den USA nicht mehr zugelassen sei, stamme das Virus möglicherweise von einem Ort außerhalb des Landes.

Weitere Fälle der Krankheit wurden bislang nicht entdeckt. In einem Kommentar für die Agentur Reuters teilte die Gesundheitsbehörde von New York mit, man habe bisher nicht eindeutig feststellen können, ob das in den Abwasserproben entdeckte Virus mit dem Erreger in den Proben der infizierten Person identisch sei.

Bei der Poliomyelitis wird zwischen Wildtypen und von Impfstoffen abgeleiteten Viren unterschieden. Poliowildviren sind nach Angaben der Globalen Initiative zur Ausrottung von Polio in diesem Jahr bislang nur in Pakistan, Afghanistan und Mosambik aufgetreten. Poliofälle in mehreren Ländern können aber durch Viren aus Lebendimpfstoffen verursacht werden. In den USA und auch in Deutschland wird deshalb nur noch inaktiver Polioimpfstoff verwendet.

In den USA gilt die Krankheit seit dem Jahr 1979 als ausgerottet. Der letzte bekannte Fall einer nachgewiesenen Impfpolio ist im Jahr 2013 bei einem Baby aufgetreten, das ein sehr schwaches Immunsystem hatte. Das Poliovirus kann beim Menschen Lähmungen auslösen und zum Tod führen. Vor allem bei Kleinkindern kann es dauerhafte Lähmungen hervorrufen. Verbreitet wird das hoch ansteckende Virus oft über verunreinigtes Wasser. Eine Heilung gibt es bisher nicht.

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