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Trotz prorussischer Haltung: FIDE lädt Großmeister Karjakin zur Teilnahme an Schach-WM ein

Der russische Großmeister Sergei Karjakin wurde zur Teilnahme an der Schach-WM eingeladen – trotz seiner stark prorussischen Haltung und Befürwortung der Militäroperation in der Ukraine. Die FIDE-Bedingungen sehen jedoch vor, dass er im neutralen Status antritt.
Trotz prorussischer Haltung: FIDE lädt Großmeister Karjakin zur Teilnahme an Schach-WM einQuelle: Sputnik © РИА Новости / Владимир Вяткин

Eine Einladung zum Schach-Weltcup für jemanden, der die Militäroperation Russlands in der Ukraine befürwortet – und das offen und lautstark? Durchaus möglich, wie der Pressedienst des Internationalen Schachverbandes (FIDE) bekannt gegeben hatte, hat der russische Großmeister Sergei Karjakin eine Einladung zur Schach-Weltmeisterschaft erhalten. Die Nachrichtenagentur TASS schreibt dazu:

"Karjakin erhielt eine Einladung zum Turnier, weil er sich für die Weltmeisterschaft im Jahr 2021 qualifiziert hat, der Russe Wladimir Fedosejew erhielt eine Einladung aus demselben Grund. Die Schachspieler haben bis zum 2. Juni Zeit, ihre Teilnahme an dem Wettbewerb zu bestätigen. Aufgrund der FIDE-Sanktionen dürfen russische Athleten nur als neutrale Spieler an der Weltmeisterschaft teilnehmen. Insgesamt wurden acht russische Schachspieler zum Weltcup eingeladen. Auch Russen, die in den Top 13 der FIDE-Rangliste stehen, können an der Weltmeisterschaft teilnehmen."

Es ist allerdings fraglich, ob der russische Großmeister zusagt. Karjakin hat bereits mehrmals erklärt, dass er nur dann an internationalen Wettkämpfen teilnehmen würde, wenn russische Sportler unter der Landesflagge spielen dürften.

Sergei Karjakin ist der Schach-Weltmeister 2015 und der Weltmeister im Schnellschach. Im März des Jahres 2022 wurde er von der FIDE für sechs Monate disqualifiziert, weil er die Militäroperation Russlands in der Ukraine öffentlich unterstützt hatte.

Im vergangenen September sagte Karjakin gegenüber der Zeitung Iswestija, dass viele FIDE-Mitglieder eine lebenslange Sperre für russische Schachspieler wünschten. Der Schachspieler unterstrich dabei die dringende Notwendigkeit, mehr Wettkämpfe in Russland zu veranstalten und unabhängig von der FIDE zu werden.

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