International

Polnischer Politiker sieht im Raketen-Zwischenfall eine ukrainische "Provokation"

Ein polnischer Politiker sieht im Raketeneinschlag in Przewodów eine ukrainische "Provokation". Bis vor Kurzem war dieser noch Stadtratsvorsitzender von Lublin, dem Sitz der Woiwodschaft, in der das Dorf liegt. Der ukrainische Präsident besteht weiterhin darauf, dass das Geschoss russisch war.
Polnischer Politiker sieht im Raketen-Zwischenfall eine ukrainische "Provokation"Quelle: Legion-media.ru © Viachaslau Krasnou

Ein polnischer Politiker hat den Raketeneinschlag auf das polnische Territorium als "Provokation" seitens Kiews bezeichnet. Bei dem Vorfall vom Dienstag wurden bei einer Explosion im polnischen Dorf Przewodów im Südosten des Landes zwei Menschen getötet. Jarosław Pakuła, ein ehemaliger Stadtrat in Lublin, dessen Mandat vier Tage vor dem Zwischenfall endete, erklärte in einer Nachricht auf Facebook, dass die Rakete, die im polnischen Ort einschlug, offensichtlich ukrainisch gewesen sei. Die Regierung in Warschau müsse eine Botschaft an Kiew senden, anstatt ihren Bürgern "Märchen" zu erzählen, so Pakuła. Er ergänzte: 

"Natürlich ist es eine ukrainische Rakete. Das ist natürlich eine Provokation der ukrainischen Verantwortlichen."

Die Rakete könne "nicht aus Versehen" 100 Kilometer in die entgegengesetzte Richtung abgefeuert worden sein, so der Politiker weiter.

Ziel dieser Provokation sei es, Europa zu verängstigen und die Unterstützung der Zivilgesellschaft für noch mehr Waffenlieferungen an die Ukraine zu gewinnen. Pakuła forderte den polnischen Präsidenten Andrzej Duda dazu auf, keine "Märchen" mehr über die Rakete zu erzählen, wie etwa dass es "weniger eine Raketenexplosion, sondern vielmehr eine Explosion des vorhandenen Treibstoffs" gewesen sei. Stattdessen sollte der polnische Staatschef, so Pakuła, dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij klar machen, dass Warschau "dieses Verhalten" Kiews nicht länger hinnehmen werde. Seine Nachricht beendete er mit der Aussage: 

"Ich fordere Sie auf, die Haltung Polens zu diesem Krieg zu überdenken, falls die rote Linie erneut überschritten wird!"

Pakułas Facebook-Seite zeigt immer noch eine ukrainische Flagge über seinem Profilfoto, womit viele Nutzer der Plattform ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck bringen wollen. Zugleich steht noch immer auf seiner Facebook-Seite, dass er Vorsitzender des Stadtrats von Lublin sei, dem Sitz der Woiwodschaft, in der auch das Dorf Przewodów liegt. Auf der offiziellen Internetseite der Stadt steht jedoch, dass er seit dem 11. November nicht mehr im Amt ist. 

Kurz nachdem am Dienstagnachmittag die Rakete auf dem polnischen Territorium einschlug, warf Selenskij Russland vor, Polen und die gesamte NATO anzugreifen. Die Regierung in Kiew erklärte, der Vorfall zeige, dass die NATO "den Himmel über der Ukraine schließen" müsse, wie sie es seit Februar fordert.

Während der ukrainische Präsident weiterhin darauf besteht, dass das Geschoss russisch gewesen sei, haben sowohl Warschau als auch Moskau es als ein Projektil von einem ukrainischen Luftverteidigungssystem des Typs S-300 identifiziert. Polen wies zugleich darauf hin, dass es sich dabei um eine Rakete aus "russischer Produktion" handelt, während Russland darauf hinwies, dass das Geschoss in ukrainischem Besitz war. 

Die USA und die NATO haben das Projektil auch als eine verirrte ukrainische Luftabwehrrakete beschrieben und versucht, den Vorfall herunterzuspielen. Gleichzeitig brachten sie das Argument vor, dass Russland der eigentliche Schuldige sei, weil es die Ukraine überhaupt bombardiert habe. 

Das russische Militär hatte derweil seinerseits darauf hingewiesen, dass die Raketenangriffe auf die ukrainischen Militär- und Energieinfrastrukturziele am Dienstag nicht in der Nähe der polnischen Grenze stattgefunden hätten.

Mehr zum Thema - Ukrainische Rakete, russische Schuld? Oder ukrainische Provokation?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.