Europa

Ungarn verbietet Getreideexporte

Nachdem mit der Ukraine und Russland zwei der größten Getreideproduzenten der Welt in diesem Jahr nicht nach Westeuropa liefern werden, hat die ungarische Regierung die Konsequenzen gezogen und Getreideexporte aus Ungarn untersagt.
Ungarn verbietet GetreideexporteQuelle: www.globallookpress.com © Martin Wagner via www.imago-imag

Wegen des Preisanstiegs bei Getreide hat die ungarische Regierung am Freitag den Export von Getreide aus Ungarn mit sofortiger Wirkung verboten. Der ungarische Landwirtschaftsminister István Nagy erklärte: "Alle Getreideexporte werden wegen des Preisanstiegs durch den russischen Krieg gegen die Ukraine von der Regierung noch heute untersagt." Grund dafür ist die Sorge um die ungarischen Viehzüchter.

Auch der ungarische Ministerpräsident Victor Orbán äußerte sich zu den Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft steht. Auf einem Kongress des ungarischen Verbands der Bauerngruppen und Genossenschaften sagte er, "das Allerwichtigste ist, dass sich Ungarn aus diesem Kriegskonflikt heraushält". Es gehe darum zu verhindern, dass "die Ungarn den Preis des Krieges zahlen müssen".

Zu diesem Zweck kündigte er an, dass die ungarische Regierung die Zuschüsse zu den Agrarsubventionen deutlich erhöhen werde. Diese Erhöhung solle dazu verwendet werden, die inländische Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte zu stärken.

Ungarn hat zwar den EU-Sanktionen zugestimmt, aber Waffentransporte aus anderen EU-Ländern in Richtung Ukraine durch sein Gebiet verweigert. Hintergrund ist unter anderem eine ungarische Minderheit in der Westukraine, die unter den gleichen diskriminierenden Gesetzen leidet wie die russischsprachigen Ukrainer.

Ungarn ist mit dem Verbot, Getreide zu exportieren, eines der ersten Länder, das auf die sich abzeichnenden Konsequenzen der russischen Militäroperation und der Sanktionen für die Versorgungslage in Europa reagiert. Da gleichzeitig Getreideimporte aus Russland wie aus der Ukraine nicht möglich sein werden, die Verfügbarkeit von Düngern abnimmt und die Energiekosten steigen, sind in Europa nicht nur Preissteigerungen, sondern auch Produktionsausfälle wahrscheinlich.

Mehr zum ThemaNicht nur Inflation, auch Engpässe bei Nahrungsmitteln – Die Sanktionen treffen den deutschen Alltag

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.